Steuer optimieren: Tipps für die optimale Steuergestaltung

Im Wesentlichen ermitteln Sie mit Ihrer Steuererklärung, wie hoch Ihre Einnahmen und Ihre Ausgaben waren. Am Ende ergibt sich daraus die zu begleichende Steuerlast. Ist diese zu hoch, dann haben Sie entweder deutlich mehr eingenommen als ausgegeben, zu wenig Vorsteuer gezahlt oder nicht alle Ausgaben angeführt. In einem rechtlich legitimierten Rahmen gibt es dabei jedoch meist Möglichkeiten, die Steuer zu Ihren Gunsten zu gestalten. Wir zeigen Ihnen Tipps und Beispiele, wie eine optimale Steuergestaltung aussehen kann.

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Die Freude ist groß, wenn Sie durch eine optimale Steuergestaltung Ihre Steuerlast minimieren.

Inhaltsverzeichnis

Welche Steuern sind optimierbar?

Wenn Sie Ihre Steuern optimieren möchten, dann gibt es verschiedene Stellen, an denen Sie ansetzen können. Dabei geht es im Grunde darum, eine Steuerplanung zu erstellen, die zukunftsorientiert ist. Manche Steuerbelastungen lassen sich – sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen – durch vorausschauendes Handeln verringern oder gar verhindern. Folgende Steuerfelder können Sie durch eine optimale Steuergestaltung beeinflussen:

Wichtig ist, dabei nicht zu vergessen, dass viele der Maßnahmen auch Einfluss auf Bereiche wie Ihre Krankenversicherung, Rente oder Sozialversicherung haben. Daher kann es ratsam sein, sämtliche Vorgänge, die in die Steueroptimierung hineinfließen, mit einem Steuerberater zu besprechen. Geben Sie hierfür einfach Ihre Stadt oder Postleitzahl in die Suchmaske ein und finden Sie einen Fachmann in Ihrer Nähe!

Wann ist eine Steueroptimierung ratsam?

Bestimmte Zeiträume oder Tätigkeiten bieten sich an, um eine optimale Steuergestaltung vorzunehmen bzw. die bisherige zu überarbeiten. Auslösende Faktoren können unter anderem sein:

  • Anlage von Kapital
  • Liquidation eines Unternehmens
  • Kauf oder Verkauf eines Unternehmens
  • Güterrechtliche Auseinandersetzungen
  • Erbschaften
  • Existenzgründung
  • Verlust des Arbeitsplatzes

Optimierte Steuergestaltung: Für wen lohnt es sich?

Unter den oben genannten Faktoren befinden sich einige, die nicht planbar sind. Andere lassen sich jedoch im Rahmen einer gesteuerten, zukunftsorientierten Steueroptimierung nutzen. So können Sie auf eine minimierte Steuerlast hinarbeiten. Je nach Personengruppe bzw. Rechtsform gibt es einige Beispiele von Punkten, die Sie dafür nutzen können:

  • Bei Gehaltserhöhung: Steuergestaltung überprüfen
  • Steuerfreies Zusatzgehalt statt berufsbedingter Kosten
  • Nach Eheschließung: Steuerklassenwechsel prüfen
  • Volle Werbungskosten ausnutzen
  • 400€-Job zum Erhalt sozialversicherungs- und steuerfreier Nettobezüge
  • Haushaltsnahe Dienstleistungen
  • Vorschenkung oder Vermögensübertragung
  • Vermögensübergänge: frühzeitig planen
  • Ausbildungs- und Fortbildungskosten unter Sonderausgaben erfassen
  • Realsplitting (Unterhaltszahlungen unter Sonderausgaben erfassen)
  • Pflege oder Unterstützung von Angehörigen
  • Spenden
  • Kinderbetreuungsaufwendungen
  • Sonderregelungen für behinderte Kinder
  • Privatschule oder Ausbildungskosten: anerkennen lassen
  • Richtige steuerliche Einordnung der Rente
  • Einmalzahlungen gegen Sofortrente
  • Vermögensübertragung
  • Hinzuverdienstgrenzen bei Teilrenten beachten

Internationale Steueroptimierung

Grundprinzip

Das Grundprinzip der internationalen Steuergestaltung ist einfach: Erträge sollen in den Ländern anfallen, in denen die Steuerbelastung so gering wie möglich ist (siehe Doppelbesteuerungsabkommen). Das hat zur Folge, dass die Steuerquote des gesamten Konzerns minimiert wird. Das letzte Wort in diesem Fall hat jedoch die Finanzverwaltung.

Gesetzt den Fall, die interne Steuerplanung wird nicht anerkannt, muss ein Kurswechsel erfolgen. Positiv auf die Steuer auswirken können sich in diesem Zusammenhang aber auch andere steuerliche Möglichkeiten, beispielsweise die Einführung von Holdinggesellschaften.

Standort des Unternehmens

Ein Unternehmen, das in zwei oder mehr Steuerjurisdiktionen tätig ist, muss seine internationalen Aktivitäten bei der innerländlichen Steueroptimierung mit einbeziehen. Bei der internationalen Steuerplanung kommt es darauf an, die Steuerlast zu senken, je nach Land gibt es dafür aber unterschiedliche Regelungen. Das führt dazu, dass manche Länder nicht nur zur Optimierung der Steuer genutzt werden, sondern auch zur Steuerflucht oder -hinterziehung. Diese Dinge sollten Sie bei der Standortwahl Ihres Unternehmens im Vorfeld bedenken.

Steuerflucht
Manche gehen nach der Steueroptimierung noch einen Schritt weiter und begehen Steuerflucht oder -hinterziehung.

Grenzüberschreitende Steuergestaltung

Als „grenzüberschreitend“ gilt eine Steuergestaltung immer dann, wenn sie entweder mehr als einen EU-Mitgliedstaat oder einen EU-Staat sowie ein drittes Land betrifft. Alle Beteiligten sind in diesem Fall in unterschiedlichen Staaten ansässig bzw. üben dort ihre Tätigkeit aus. Das Bundesfinanzministerium (BMF) verabschiedete, dass für grenzüberschreitende Steuergestaltungen eine Anzeigepflicht besteht. Das heißt, dass Steuerpflichtige und Intermediäre (Steuerberater etc.) geplante Steuergestaltungen melden müssen. Nationale Gestaltungen sollen anonymisiert im Auftrag des Mandanten erfolgen.

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Was ist die Steuerlast?

Das Ausgangsproblem, was Steuergestaltung bzw. -optimierung überhaupt erst nötig macht, ist die sogenannte Steuerlast. Die Menge aus Steuersatz, Bemessungsgrundlage und Freibeträgen, aus deren Summe sich letztlich der Betrag ergibt, der als nachträgliche Zahlung aus der Steuererklärung oder dem Jahresabschluss an das Finanzamt gezahlt werden muss. Dabei spielt das Verhältnis von Kosten und Einnahmen, die davon abgezogen werden, eine große Rolle. Wenn Sie Ihre Ausgaben steigern, können Sie also Ihre Steuerlast senken. Daher wird der Begriff der Steuergestaltung auch gerne synonym mit Steuervermeidung verwendet. Im Grunde ist es das, worum es bei der aktiven Steuergestaltung geht: Vermeidung von Steuern.

Optimale Steuergestaltung mithilfe eines Steuerberaters

Komplett vermeiden lässt sich die Steuerlast in den meisten Fällen nicht. Indem Sie Ihre Steuergestaltung optimieren, können Sie den Betrag aber senken. Um dabei nicht in eine gesetzliche Grauzone zu rutschen, empfiehlt es sich, im Vorfeld und bei der Optimierung einen Steuerberater hinzuzuziehen.

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